Die Notmaßnahmen „Turm“

Im Zuge der Vorbereitungen zur Kirchensanierung wurden notwendige, umfangreiche Substanzuntersuchungen durchgeführt und mit der Bauberatung im Landeskirchenamt abgestimmt. Hierbei wurden nicht nur Statische- sondern auch Befalls- (Würmer und Schädlinge) und Deformationsuntersuchungen (z.B. am Dachreiter) durchgeführt. Aus den Untersuchungsergebnissen wurde in Zusammenarbeit des Kirchenvorstandes als Entscheidungsträger der Kirchengemeinde und der beteiligten Fachleute, Dipl.Ing. und Architekt Joachim Wolf, Dipl.Ing. Norbert und Michael Gehring, Dr. Bernd Wischer, Dipl, Vemessungsing. Müller und Richter, dem Glockensachverständigen Peer Schlechta, und den Bau-Fachleuten de Landeskirche von Kurhessen – Waldeck sowie einem Restaurator, ein Gesamt - Sanierungsplan erstellt.  

Ein großer Teil der zur Sanierung notwendigen Mittel muss von der Landeskirche getragen, und in einzelnen Baustufen durchgeführt werden.

Bei der Substanzuntersuchung wurden unter anderm Schäden in der aussteifenden Konstruktion des Glockenturmes / Dachreiters festgestellt, die vor allem dazu führen, dass es bei gleichzeitigem Läuten der Glocken und einer Windbelastung zu Problemen kommen konnte. Bei den Untersuchungen kamen modernste Mittel zum Einsatz, nach der Aufnahme des Statischen Systems wird dieses dreidimensional aufgetragen, und dieses Computer-animierte Modell wird dann den auftretenden dynamischen Kräften durch Eigengewicht, Glockenläuten und Windkräften ausgesetzt. Es zeigte sich, dass die von den Baumeistern der Friedenskirche gewählte Konstruktion die Standsicherheit über lange Zeit gewährleistet gewesen war. Durch das permanente Läuten der Glocken jedoch wurde die statische Sicherheit im Laufe der letzten 150 Jahren so sehr herabgesetzt, dass das gleichzeitige Läuten beider Glocken nicht mehr möglich war. So wurden im Frühjahr 2007 Notmaßnahmen zur Sicherung des Dachreiters unternommen und in diesem Zuge eine neue Glockensteuerung installiert, da die alten Glockenmotoren nach über 40 Jahren treuer Dienste immer öfters ihren Dienst versagten. .

 
Und so sieht's  im Turm aus....

Verstärkung der Verstrebungen des Turmes auf dem Dach der Kirche
 
 
Weitere Bilder zur Notsicherung befinden sich in der Bildergalerie
Schalttechnik der alten Läuteanlage der Fa. HEW

Schalttechnik der neuen Läuteanlage der Fa. Perrot, Calw.


Prozessoren überwachen die Anschlagshöhe der Glocken in der Minute sowie den Anschlags-Winkel.
Sollte eine Glocke über den Winkel hinaus schlagen, schaltet sich die Anlage ab. 
Im Turm ist auch der Sender für die Fernbedienung untergebracht.